Montag, 4. April 2016

Rezension: "Altes Land" von Dörte Hansen

Zwei Frauen, die flüchten mussten und Zuflucht suchen. Doch sie sind einander ziemlich fremd und brauchen so ihre Zeit, bis sich miteinander warm werden. Doch eigentlich haben sie mehr gemeinsam, als sie denken...

Allgemeine Infos:
Verlag: Knaus
Reihe: nein
Originaltitel: Altes Land
Erscheinungsdatum: 16.02.2015
Seitenzahl: 288
ISBN: 9783813506471


Klappentext:
Zwei Frauen, ein altes Haus und eine Art von Familie
Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine Andere liebt. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen.


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext & Lesegrund:
Das Cover ist eigentlich absolut nicht mein Fall. Den Titel hingegen finde ich wiederum gut gewählt, weil die Geschichte einfach im Alten Land spielt. Der Klappentext klingt ganz interessant und irgendwie hat es mich angesprochen, zu mal das Buch im Laden auch echt gefragt war. Jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen, es zu lesen.

...Grundidee & Verlauf:
Die Geschichte beginnt an dem Punkt, als 1945 Vera und ihre Mutter vor der Tür stehen nach ihrer Flucht aus Polen und auf ein sicheres Zuhause hoffen. Doch das Leben gestaltet sich schwierig, denn sie sind nicht wirklich willkommen. Den Einstieg fand ich ehrlich gesagt etwas schwierig und verwirrend, durch den Schreibstil und die Namen, aber das gehe ich später noch mal genauer drauf ein.
Die Idee an sich klang gar nicht so schlecht. Zwei Frauen, beide aus anderen Umständen auf der Flucht, die ein Zuhause suchen und auf Missmut und Ablehnung stoßen, obwohl sie sich was anderes erhofft haben.
Doch leider hat mir die Umsetzung nicht so gut gefallen. Den Erzählstrang in der Gegenwart mit Anne fand ich total klasse. Da habe ich mich auch viel schneller rein gefunden und da konnte ich mich auch eher mit identifizieren. Da war auch der Schreibstil normal, und gut zu lesen. Im Gegensatz zur Vergangenheit, mit der ich nicht so gut klar kam, weil es auch so verwirrend geschrieben war.
Dafür fand ich die Umgebung, also das Alte Land, total gut beschrieben. Man konnte sich das so perfekt vorstellen und es kam mir so vor, als würde ich selbst unter den Apfelbäumen her gehen oder die Vögel von den Kirschen verscheuchen.
Das Ende war dann so weit ok, weil es irgendwann nur noch die Gegenwartsperspektive gab und ich deshalb Geschehen und die Personen wenigstens zuordnen konnte. Dennoch hat es mich nicht vom Hocker gehauen, aber es war ein schöner, runder Abschluss.

...Schreibstil:
Beim Schreibstil ist meine Meinung sehr zwiegespalten: Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, einmal damals, einmal heute. Fand ich auch gut gewählt und machte Sinn für die Geschichte. Aber der Schreibstil in dem Erzählstrang von damals fand ich irgendwie komisch. Die Wortwahl und der Satzbau waren teilweise so seltsam gewählt, dass ich es schwierig zu lesen fand und zu dem auch Probleme hatte, den Inhalt zu verstehen mit den ganzen Namen und so.


Fazit:
Ich bin lange um dieses Buch rumgeschlichen und hätte wohl auch eher die Finger davon lassen sollen. Leider konnte mich der Schreibstil nur zum Teil begeistern und teilweise bin ich mit den Personen nicht klar gekommen. Auch von der eigentlichen Geschichte her fand ich es dann doch unspektakulärer, als ursprünglich gedacht. Aber so an sich war es eine gute Geschichte, nur mich konnte sie einfach nicht so begeistern.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der eine Geschichte über Flüchtlinge aus Polen sucht oder einfach einen Roman über zwei starke Frauen und deren Schicksalsschlägen lesen möchte.

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