Sonntag, 11. Dezember 2016

Kurzrezensionen: "Das Paket" von Sebastian Fitzek & "Fremd" von Ursula Poznanski & Arno Strobel

Emma verlässt das Haus nicht mehr, seitdem sie damals vom 'Friseur' vergewaltigt wurde. Doch dann nimmt sie ein Päckchen für ihren Nachbarn an, von dem sie noch nie zuvor gehört hat...

Allgemeine Infos:
Verlag: Droemer Knaur
Reihe: nein
Originaltitel: Das Paket
Erscheinungsdatum: 26.10.2016
Seitenzahl: 368
ISBN: 9783426199206


Klappentext:
Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen, den die Presse den »Friseur« nennt – weil er den misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet.
Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der »Friseur« könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen.
Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt ...

Meine Meinung:
Der Einstieg war etwas verwirrend und spannend zugleich, denn wir springen in der Zeit und erleben Emmas Begegnung mit dem 'Friseur' und was er damals mit ihr angestellt hat. Dann finden wir uns in ihrem jetzigen Leben wieder, in dem sie nicht das Haus verlässt aus Angst vor dem Friseur.
Die Idee hat mich ziemlich neugierig gemacht, denn wer hat noch nie ein harmloses Päckchen für einen Nachbarn angenommen, ohne sich so richtig Gedanken über diese Person zu machen, geschweige denn um den Inhalt des Päckchens. Außerdem war es ein neuer Fitzek und das bedeutet einfach, dass ich es lesen muss!
Am Anfang war es etwas schwierig, sich in die verschiedenen Handlungsstränge einzufinden, also einfach im Kopf den zeitlichen Verlauf festzumachen und auch zu behalten. Doch dann hatte ich mich eingefunden und fand es ziemlich spannend gemacht mit den beiden Zeitebenen sozusagen vorher und nachher. Man erfährt viel über die Geschichte sozusagen aus zwei Perspektiven und ist die ganze Zeit gespannt, was denn nun wirklich passiert ist.
Dann entwickelt sich die Geschichte irgendwie anders als erwartet. Das war erstmal nicht unbedingt negativ, denn es wurde echt spannend und ich musste einfach weiter lesen, so dass ich das Buch beinahe an einem Stück gelesen habe.
Lange Zeit wusste man irgendwie nicht wirklich, wen man im Verdacht haben sollte. Irgendwie hatte man erst keinen wirklichen Anhaltspunkt und dann mehrere zur Auswahl und beim Lesen wusste ich dann auch nicht so genau.
Das Ende war recht speziell. Auf einmal passierte total viel auf einmal, es wurde rasant und ich konnte teilweise gar nicht richtig folgen, weil es mich irgendwie verwirrt und überfordert hat. Doch dann die allerletzten 30 Seiten waren gut. Das war ein Ende, mit dem ich zufrieden sein kann. Alles wurde aufgeklärt und hat Sinn ergeben und alle meine Fragen beantwortet.
Insgesamt hat es mir gefallen. Es war spannend gemacht, es konnte mich fesseln und die Grundidee fand ich sehr interessant. Doch dann hat es sich anders entwickelt als erwartet und das Ende war etwas merkwürdig, wobei die letzten Seiten wirklich gut waren.



Plötzlich steht ein fremder Mann in ihrem Haus und behauptet, mit ihr verheiratet zu sein. Eines Abends kommst du nach Hause und deine Frau erkennt dich nicht, hält dich für einen Fremden.
Wer hat Recht und wem kannst du trauen?

Allgemeine Infos:
Verlag: Rowohlt
Reihe: nein
Originaltitel: Fremd
Erscheinungsdatum: 29.10.2015
Seitenzahl: 400
ISBN: 9783805250849


Klappentext:
Stell dir vor, du bist allein zu Haus. Plötzlich steht ein Mann vor dir. Er behauptet, dein Lebensgefährte zu sein. Aber du hast keine Ahnung, wer er ist. Und nichts in deinem Zuhause deutet darauf hin, dass jemand bei dir wohnt. Er redet auf dich ein, dass du doch bitte zur Vernunft kommen sollst. Du hast Angst. Und du verspürst diesen unwiderstehlichen Drang, dich zu wehren. Ein Messer zu nehmen. Bist du verrückt geworden?
Stell dir vor, du kommst nach Hause, und deine Frau erkennt dich nicht. Sie hält dich für einen Einbrecher. Schlimmer noch, für einen Vergewaltiger. Dabei willst du sie doch nur beschützen. Aber sie wehrt sich, sie verbarrikadiert sich. Behauptet, dich niemals zuvor gesehen zu haben. Sie hält dich offensichtlich für verrückt. Bist du es womöglich? Eine Frau. Ein Mann. Je mehr sie die Situation zu verstehen versuchen, desto verwirrender wird sie. Bald müssen sie erkennen, dass sie in Gefahr sind. In tödlicher Gefahr. Und es gibt nur eine Rettung: Sie müssen einander vertrauen...


Meine Meinung:
Den Einstieg und die Idee fand ich ziemlich gut und echt spannend gemacht. Man erlebt die Situation zunächst aus Joannas Sicht, ihre Angst, ihre Unsicherheit. Anschließend erleben wir die gleiche Situation nochmal aus Eriks Sicht, seine Verzweifelung und seine Sorge um Joanna, dass sie ihn nicht erkennt und so eine Angst vor ihm hat. Als Leser kennt man beide Perspektiven, die sich in jedem Kapitel abwechseln, und man weiß nicht genau, wem man nun glauben soll und wer die Wahrheit sagt. Warum erkennt Joanna ihren Ehemann nicht und ist Erik überhaupt ihr Ehemann oder erzählt er ihr das nur?
Es war etwas gewöhnungsbedürftig, dass beide Perspektiven auch aus der Ich-Perspektive waren, das war nicht immer ganz einfach nachzuvollziehen, aber so gewollt und eigentlich auch gut gemacht so.
Natürlich fragt man sich, warum Joanna alle Erinnerungen fehlen, die Erik betreffen, und auch bei Eriks Schilderungen vieles nicht passt. Anfangs sollte es verwirren, doch schon bald merkt man, dass irgendwas nicht stimmen kann und fängt an, sich Fragen zu stellen, die sich auch Erik und Joanna stellen.
Doch was echt spannend, psychologisch und verwirrend angefangen hat, wurde dann irgendwie schnell etwas enttäuschend. Also es war immer noch interessant und spannend, aber ich hatte es mir einfach anders vorgestellt. Gerade auch die Erklärung für alles fand ich eher etwas ernüchternd als super grandios und herausragend wie den Anfang der Geschichte.
Nach einem spannenden, genialen Einstieg und einer super Grundidee wurde die Erklärung und das Ende leider etwas enttäuschend und nicht mehr so psychologisch und verwirrend wie der Anfang. Ich hatte mir einfach irgendwie was anderes von der Geschichte versprochen. Dennoch war es lesenswert, spannend und interessant!

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